Die Gesamtschule als eigener Schultyp wurde im Zuge der Bildungsreform in den 70er Jahren begründet. Sie ist als aktiver Widerstand gegen ein System des Aussortierens zu verstehen. Im dreigliedrigen (west-) deutschen Schulsystem wird an einem viel zu frühen Punkt der Schul-Laufbahn (nach der 4. Klasse) selektiert in vermeintlich gute, mittlere und schlechte Schüler/innen (Gymnasium, Realschule, Hauptschule). Dass sowohl der Zeitpunkt des Sortierens als auch insgesamt der Umstand, “gut” und “schlecht” in eigenen Schulsystemen voneinander abzutrennen, falsch ist, haben etliche psychologische und pädagogische Studien bewiesen. Dennoch beharrt ein Teil der Bildungspolitiker/innen und Parteien auf einem Fortbestand dieses Systems. Zwar heißen “Sonder-Schulen” mittlerweile nicht mehr Sonder-, sondern “Förderschulen” und werden die Hauptschulen, die tausende von Schüler/innen in die direkte Arbeitslosigkeit zu führen scheinen, wohl über kurz oder lang abgeschafft. Doch bleibt ein fader Beigeschmack, wenn man sich die Schulsysteme anderer Staaten anschaut und die im letzten Jahr von Deutschland unterschriebene Menschenrechtserklärung der UNO durchliest. Darin nämlich wird anerkannt, dass eigentlich alle Schüler/innen das gleiche Recht auf gute Bildung haben und niemand auf halber Strecke “aussortiert” werden darf.

Wenn Sie mehr Informationen zum Thema Chancengleichheit suchen, klicken Sie doch einmal auf die Seite der “GGG – Gesamtschulen in NRW” oder lesen Sie den folgenden Artikel aus der TAZ vom 6. Juni 2009. Hier geht es weiterführend darum, dass Schulen wie die Gesamtschule Scharnhorst seit Ende der 1990er Jahre den “gemeinsamen Unterricht” praktizieren – mit großem Erfolg. Wir sind mit dem bestehenden Konzept des Integrations-Unterrichts eine der wenigen Modell-Schulen für NRW.