Tag der Toleranz Titel

Foto: Bobitka

In Gesprächen in zahlreichen Lerngruppen, die an dem Tag als Zuschauer oder Mitgestalter teilgenommen haben, war ein beeindruckendes Feedback zu spüren. Theater, wie man es noch nicht kannte, Lösungsmöglichkeiten für Konflikte und in Momenten der Diskriminierung. Theater, bei dem jede/r mitmachen kann. Forumtheater!

Musik-Beiträge von Oberstufen-Kursen, die „echt umgehauen“ haben. Flankiert von Schüler/innen-Äußerungen, die von Selbstbewusstsein, Scharfsinn und berechtigter Kritik nur so strotzten: „I can’t understand, what makes a man hate another man – help me understand!“ Solche Äußerungen sind an einer Schule, an der über 20 Nationen in den Stammbäumen der Schulpflichtigen zu finden sind, eigentlich normal. Und trotzdem ist es richtig und wichtig, sie einmal auszusprechen. Laut auszusprechen. In ein Mikrofon, vor 400 Mitschüler/innen und Gästen.

Ein Höhepunkt des von der Schülervertretung und dem Team aus musischen Fächern (Theater, Kunst, Musik) und Geisteswissenschaften (Sowi, Geschichte) Tages bildete der Besuch von Rosala Braun. Rosala, die in der Sprache der Sinti von 200 Schüler/innen begrüßt wurde und für 1 ½ Stunden auf einem Sofa mitten im Forum der Aula Platz nahm, hatte viel zu erzählen. Ihre Geschichte begann 1925, hatte einen für uns Nachgeborene kaum nachzuvollziehenden Bruch in den Jahren 1943-45 und rankt sich trotz aller seelischer und körperlicher Schäden aus der Zeit in Auschwitz durch die letzten 7 Jahrzehnte. Rosala und die Gesprächsführung durch Ferhat Aydin hat viele der Anwesenden angerührt, zum Weinen, zum Lachen, zum Nachdenken angeregt.

Die Organisatoren der Veranstaltung von Seiten der Schülerschaft resümieren den Tag wie folgt:

CARO KRUTZKI (Schüler-Sprecherin): „Das Forumtheater hat nicht nur die Gemeinschaft zwischen den Schüler gestärkt, sondern hat auch vermittelt, das Zivilcourage eine große Rolle beim Thema Toleranz spielt.“

KEVIN WOJDANOWICZ (SV): „Mit dem Tag der Toleranz haben wir gezeigt, dass wir eine Schule ohne Rassismus sind, was längst notwendig war. Der Tag hat gut auf alle beteiligten gewirkt, daher wünsche ich mir für die Zukunft weitere Veranstaltungen dieser Art.

NOEL (SV): „Der Tag hat uns alle, Schüler/innen und Lehrer/innen, zusammengeschweißt. Denn dieser Tag hat uns gezeigt, dass wir alle gleich sind, dass es keinen Unterschied macht, woher wir kommen oder was wir (z.B. sexuell) fühlen. Wir sind alle Menschen.“

LENA (SV): Ich finde, dass der Tag der Toleranz einfach ein großer Erfolg für jeden von uns war. Wir haben ein weiteres mal bewiesen, dass wir den Titel „Schule ohne Rassismus“ wirklich verdient haben. Jeder hat sich mit großem Einsatz an dem Projekt beteiligt und ich bin stolz sagen zu dürfen, dass ich eine Schülerin der Gesamtschule Scharnhorst bin, an der Rassismus kein Thema ist und die solch tolle Projekte wie diesen Tag auf die Beine stellt.“

Bereits am 5. Februar lief ein Vorbericht zum Tag der Toleranz auf Radio 91.2.
(Aus Gründen des Urheberrechts enthält dieser Mitschnitt keine Musikbeiträge.)

Ein Mitschnitt des Gesprächs vom Rosala Braun und Ferhat Aydin folgt demnächst.

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