Auf den Spuren der Moorsoldaten – Besuch der KZ-Gedenkstätte Esterwegen

Madita TimmermannAllgemein

Zwei Tage, die unter die Haut gingen: In einer gemeinsamen Initiative des BVB-Nachwuchsleistungszentrums und unserer Schule machten sich Schülerinnen und Schüler unter Leitung von Herrn Röben und Herrn Hof auf den Weg zur KZ-Gedenkstätte Esterwegen, um Geschichte hautnah zu erleben und ein Zeichen für Erinnerung und Demokratie zu setzen.

Zwischen den historischen Ausstellungsorten wurde Geschichte greifbar – Schicksale, Stimmen und Geschichten von Menschen, die im Lager litten, wurden lebendig. Besonders bewegend war der Moment, als das Lied der Moorsoldatenerklang – geschrieben im Lager Esterwegen, heute ein Symbol für Hoffnung und Widerstand.

In individuellen Reflexionen setzten sich die Jugendlichen mit Biografien ehemaliger Häftlinge auseinander und schrieben persönliche Briefe voller Mitgefühl, Fragen und Nachdenken – stille, aber kraftvolle Botschaften gegen das Vergessen.

Den folgenden Brief verfasste die Schülerin Marina Kaykova (Q2):

So viele Gesichter, gefolterte, traurige, hoffnungslose Gesichter,

so viele Geschichten in einem Raum. Schläfst du nachts?

Kannst du überhaupt schlafen? Woher nimmst du die Kraft zum Leben? Willst du nicht, dass alles jetzt endet?

Diese Minute, diese Sekunde … Bis wann wirst du es aushalten?

Man wartet und hofft, aber die Zeit vergeht.

Wann können wir unsere Flügel ausbreiten, die frische Luft spüren, die Vögel zwitschern hören, das Licht auf unseren Gesichtern fühlen und wissen, dass uns niemand dieses Gefühl nehmen kann?

Vielleicht sind wir endlich frei, wenn wir sterben.

Ein emotionaler Höhepunkt war der Besuch des Grabes von Carl von Ossietzky, Friedensnobelpreisträger und Opfer des NS-Regimes. Mit einer Kranzniederlegung und einer Schweigeminute endete ein Tag, der allen Teilnehmenden zeigte: Erinnerung lebt, wenn wir sie weitertragen.

Die Kooperation zwischen dem BVB-NLZ und unserer Schule beweist eindrucksvoll, dass Fußball, Bildung und Verantwortung Hand in Hand gehen – für eine Zukunft, in der Menschlichkeit und Demokratie fest verankert bleiben. (HOK)