Internationaler UNESCO Projekttag für Frieden und Demokratie

Linda KrauseAllgemein

Einheit in Vielfalt – gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus

BrückenBauen #HändeReichen

Errichten wir Brücken
Die Schülerinnen und Schüler des Zusatzkurses im Fach Geschichte wollten „Lernen aus der Geschichte“ mit Leben füllen und bereiteten den diesjährigen UNESCO Projekttag vor.
Mitten in der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland, wurden die geheimen Pläne von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern veröffentlicht.
Millionen von Menschen gingen seitdem auf Straße, um gegen die AfD zu protestieren und ein Verbot der mindestens in Teilen „gesichert rechtsextremistischen“ Partei wird diskutiert.
Auch unsere Schülerinnen und Schüler, viele mit Migrationsgeschichte, fragen sich was passiert, wenn die AfD weiter an Wählerstimmen gewinnt.
Alassa Mfouapon, Sprecher des Vereins „Flüchtlingssolidarität“ wurde eingeladen, um von seinen Erfahrungen zu berichten.
Selbst aus Kamerun geflohen, da er als Muslim eine Christin heiraten wollte, kam er nach langem und hartem Weg 2017 nach Deutschland. Dort setzte er sich mit anderen Geflüchteten für ihre Rechte ein, führte Demonstrationen unter dem Motto „We are refugees, not criminals“ an. Die AfD und die Bildzeitung betrieben übelste Hetze, stellen ihn als illegalen Schmarotzer und „Rädelsführer“ da, er klagte erfolgreich dagegen.
Er betonte, dass es ihn optimistisch stimme, dass so viele Menschen gegen Rassismus und die AfD demonstrieren. Gerade durch die Verschärfungen der Asylpolitik der EU, sei es aber auch noch ein harter Kampf für die Rechte von Geflüchteten.
Im zweiten Teil des Tages stand eine Podiumsdiskussion zur Frage des AfD-Verbots auf dem Programm.
Prof. Dierk Borstel, Politikwissenschaftler und Rechtsextremismusexperte, Vivianne Dörne von den Quartiersdemokraten in Dortmund und Alassa Mfoupon diskutierten mit

etwa 200 Schülerinnen und Schülern über das Für und Wider eines AfD- Verbots. Amina und Havin, UNESCO-Botschafterinnen aus der 13, leiteten die Diskussion.
Einig war man sich, dass ein Verbot einer faschistischen Partei immer nur ein Teil einer Strategie sein könne. Wichtig sei neben Bildungs- und Aufklärungsarbeit vor allem das zivilgesellschaftliche Engagement.
Die Quartiersdemokraten setzten dabei darauf, dass es den Menschen so einfach wie möglich gemacht werde, sich gegen rechts einzusetzen und sich zu organisieren. Denn, so Vivianne Dörne, „die Rechten organisieren und vernetzen sich gut, das müssen wir auch“
Alassa Mfouapon fügte hinzu: „Einen Beitrag leisten wir gerade. Die Menschen hier im Saal, werden nicht die AfD wählen.“
Prof. Dierk Borstel stellte klar, dass ein Verbotsverfahren richtig gut vorbereitet und juristisch wasserdicht sein müsse, damit die AfD nicht siegreich aus dem Verbotsverfahren gehe. Dabei auf den Verfassungsschutz zu setzen, sei allerdings aufgrund dessen Rolle im NSU-Prozess und NPD-Verbotsverfahren fraglich.
Das Podium forderte das Publikum auf, sich selbst klar zu machen, in was für einer Gesellschaft sie leben wollten und sich dafür einzusetzen.
„Rechtsextremismus ist dann stark wenn ihr leise seid. Also seit laut!“
Die Schülerinnen und Schüler diskutierten mit, stellten interessiert ihre Fragen. Auch die Europa-Schule aus Dortmund und die Theodor-Körner- Schule aus Bochum als weitere UNESCO Projektschulen waren eingeladen und nahmen mit Delegationen teil.
Neben musikalischer Klavierbegleitung wurden Gedichte vorgetragen, davon möchten wir zwei hier vorstellen:

brueckenbauen

Errichtet Brücken, nicht Grenzmauern, keine Sperrzäune
Denn einst brachten Mauern und Lager großes Leid, zerstörten Träume Die Geschichte mahnt uns, die Vergangenheit lehrt
Wie Machtmissbrauch und Spaltung das Land zerstört
Heute, in dieser Zeit, in der die AfD mit Parolen spielt
Müssen wir wachsam sein, damit sich Geschichte nicht wiederholt Die Lehren der Vergangenheit lebendig verbreiten
ZUsammenhalt und Toleranz sollen uns leiten
Denn in einer Welt, die von Krisen geplagt,
Ist es wichtig, dass man zusammensteht und nicht verzagt

Errichten wir Brücken, bauen wir gemeinsam an
Eine Zukunft, die auf Respekt und Solidarität beruhen kann
Nisanur und Yasin
Ein Gedicht über Rassismus
Inspiriert von Fatima Sidibe
In Gedenken an Mohammed Drame
Du bist weiß und ich bin schwarz.
Ja in der Tat ist es Schad, dass du mich deswegen nun weniger magst, warum das schon immer so war und noch immer so ist weiß ich nicht,
deshalb schrieb ich dies Gedicht und hoffte es werde Licht
Doch es gelang mir nicht denn der Wald ist zu dicht zu viele Vorurteile bilden eine Trennwand aus
Du bist nicht anerkannt und gehörst verbannt.
Verbannt?
Bin ich also kein Teil von diesem Land ?
Gewehre gegen ein schwarzen Jungen, wenn er weiß ist, gibst du ihm eine Chance. Er ist krank und verwirrt. Wenn er schwarz ist, ist er wahrscheinlich bewaffnet, du siehst ihn und SCHIEẞT !!!
Ein unschuldiges Herz von Blei durchbohrt …
Von der Polizei erschossen, ohne Grund, ohne Sinn, ein weiteres Opfer, durch Rassismus hin. Sagt mir ist das Gerechtigkeit und Toleranz?
In dieser Welt, wo Gerechtigkeit oft so fern erscheint, erlebt ein schwarzes Kind eine bittere Wahrheit: Die Polizei, die eigentlich Schutz und Hilfe bieten sollte, wird zur Bedrohung, zum Feind in uniformierter Gestalt.
Warum wird das Kind nicht gehört, nicht gesehen? Warum wird seine Hautfarbe zum Verbrechen erklärt? Warum wird sein Weg blockiert, seine Träume zerstört? Warum wird seine Stimme erstickt, sein Schmerz ignoriert, in einem System, das ihn zu schweigen führt?
Sagt mir ist das Gerechtigkeit und Toleranz?
Abschließend bitte ich euch alle euch nicht auf euren privilegierten Positionen auszuruhen und ignorant gegenüber Rassismus, Diskriminierung und der AfD zu sein, sondern aktiv für eine tolerante und inklusive Gesellschaft einzustehen.
Deshalb lasst uns zusammen uns mit Stimmen laut und klar, Für eine Welt kämpfen die gerechter ist als sie bisher war.
Gegen die AfD und ihre Spaltungsstrategie, Für eine Gesellschaft der Vielfalt und Harmonie!
Abigail und Yasmina