Das Guesthouse am Boys’ Hostel war sehr einfach, aber liebevoll hergerichtet. Den ersten Abend dort verbrachten wir mit Kartenspielen und anregenden Gesprächen mit zwei Lehrkräften, die auch dort leben. Hauptsächliche Themen waren die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Schulsysteme und der Kulturen.
Dabei ist besonders herausgestochen, dass die namibischen Schüler*innen die Möglichkeit haben, in der Schule bzw. im schuleigenen Hostel zu übernachten. Allerdings gibt es auch in dem Hostel einen Schulgong. Er signalisiert den Schüler*innen des Hostels, bis wann sie für die Schule zu lernen haben. In der Regel müssen sie sich in der Zeit von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr weiterhin auf die Schule vorbereiten, dafür haben alle Schüler*innen bereits um 13 Uhr Schulschluss. Viele Schüler*innen sehen es als Vorteil, zu Hause zu übernachten, weil sie dort nach ihrer eigenen Zeiteinteilung arbeiten können.
Am sechsten Tag sind wir morgens um 8 Uhr in die Schule gegangen und haben uns mit den Schüler*innen getroffen, die uns auch im September in Dortmund besuchen werden. In der Aula der Schule stellten wir ihnen ausgewählten UNESCO-Projekte vor. Anschließend stellten die namibischen Schüler*innen ihre Ideen rund um das Thema “Nachhaltigkeit an Schulen” vor. Obwohl die Lernenden erst durch unser gemeinsames Projekt mit Thema in Berührung kamen, beeindruckten sie uns mit ihren Bewusstsein und ihrer Kreativität. Besonders bewegt hat uns die Tatsache, dass sie direkt ihr eigenes UNESCO-Team gegründet haben.
Im weiteren Verlauf besprachen wir, welche gemeinsamen Projekte der Schulpartnerschaft wir anstreben möchten. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, einerseits ein gemeinsames Projekt zum Thema Schulgarten durchzuführen. Andererseits ging es darum, wie man mehr Jugendliche für Umweltthemen sensibilisieren kann. Dafür wurde beschlossen in regelmäßigen Videokonferenzen im Austausch zu bleiben. Im September möchten wir dazu unter anderem ein Video gestalten. In dem Video soll gezeigt werden, was jede*r Einzelne tun kann, um die Umwelt zu schützen. Ein wichtiger Aspekt ist z.B. der bewusste Umgang mit Wasser, denn in Namibia ist Wasser eine immer knapper werdende Ressource. Somit werden sich die nächsten Projekte auf die Unesco-Ziele “Hochwertige Bildung”, “Leben an Land” und “Sauberes Wasser und sanitäre Anlagen” fokussieren.
Am Abend wurden wir von der Schule zum “Braai” (Grillen) eingeladen. Ein wunderschöner Tag endete mit Musik, Tanz und leckerem Essen.