„Ich bin kein Vorbild eher ein abschreckendes Beispiel“, sagt Sascha Bisley, als er in der Aula der Gesamtschule Scharnhorst auf eine Schülerfrage antwortete.
„Zurück aus der Hölle“, heißt sein Buch, aus dem der ehemalige Rechtsextreme rund 150 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe vorgelesen hat und über seine alarmierenden Erfahrungen berichtete.
Er sprach außerdem von versuchtem Mord und seiner Zeit im Gefängnis. Aus seinem Mund kamen Sätze, die bei dem einen oder anderen Schüler Kopfschütteln aber auch Bestürzung auslösten.
Seine Biographie ist bezeichnend wie erschreckend. Sieben Jahre war er aktiver Teil des Rechtsextremismus in Deutschland. Prügelte auf Fremde ein und kam mit 19 Jahren ins Gefängnis. Sascha Bisley schaffte den Ausstieg aus der rechten Szene und versucht nun mit seinen Erfahrungen Jugendlichen den Weg in die rechte Szene zu versperren.
Dabei wird er vom Innenministerium gefördert und arbeitet als Sozialarbeiter.
Auch Lehrer Emre Görgülü, der die Lesung betreute, war begeistert: „Gerade diese dunklen Teile unserer Gesellschaft dürfen wir als Schule nicht tabuisieren.“
Die Schüler konnten daher im Anschluss Sascha Bisley Fragen stellen und kamen mit ihm in eine anregende Diskussion.
Dank der Kooperation mit dem Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine (VMDO e.V.) und der Finanzierung durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, konnte die Gesamtschule Scharnhorst den Schülerinnen und Schülern dieses Thema auf außergewöhnliche Art und Weise näher bringen.
Die Lesung fand im Rahmen der alljährlichen UNESCO- Woche statt und wurde durch die UNESCO- AG organisiert.
E.Görgülü