Globale Nachhaltigkeitsziele im Zentrum der UNESCO-Projektschulen

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Die UNESCO-Projektschulvertreter aus NRW

Schulleitertagung im Auswärtigen Amt in Berlin

Am 05. April 2017 nahm Schulleiter Clemens Rethschulte gemeinsam mit dem Koordinator der nordrhein-westfälischen UNESCO-Projektschulen Karl Hußmann und weiteren Kolleginnen und Kollegen aus NRW an der Konferenz der Schulleiterinnen und Schulleiter der deutschen UNESCO-Projektschulen im Auswärtigen Amt in Berlin teil.

Eröffnet wurde die Konferenz von Frau Staatsministerin Maria Böhmer gemeinsam mit dem beigeordneten UNESCO-Generaldirektor, Qian Tang, sowie der Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission, Verena Metze-Mangold.

„Wichtig es ist, die Ziele der Agenda 2030 in die Klassenzimmer zu bringen. Das Netzwerk der deutschen UNESCO-Projektschulen ist für uns von zentraler Bedeutung. Denn dafür engagieren Sie sich als Schuleiterinnen und Schulleiter und Ihre Kollegien der UNESCO-Schu-len mit hohem persönlichem Einsatz! Ich will Sie ermutigen, diesen so wichtigen und erfolg-reichen Weg fortzusetzen”, sagte Staatsministerin Böhmer an die Schulleiterinnen und Schulleiter gerichtet.

„Die UNESCO-Schulen“, so führte die Staatsministerin weiter aus, „nehmen eine Vorbildfunktion und Vorreiterrolle ein: Sie unterstützen aktiv die Ziele der UNESCO und engagieren sich für eine Kultur des Friedens und für eine nachhaltige Entwicklung. In den globalen Nachhaltigkeitszielen wird die Bedeutung von Bil-dung für nachhaltige Entwicklung und Wertschätzung kultureller Vielfalt betont. Ich würde mir wünschen, dass viele Schulen dem Beispiel der UNESCO-Projektschulen folgen und diese Ziele noch stärker fördern. Denn sie sind entscheidend für das Zusammenleben und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“

Eine der Arbeitsgruppen während der Konferenz © Auswärtiges Amt

Nachhaltige Entwicklungsziele als Herausforderung

Die Konferenz stand unter dem Motto: „Das Weltaktionsprogramm und die nachhaltigen Entwicklungsziele als Herausforderung für die Entwicklung des UNESCO-Projekt-schul-Netzwerks.“ In sechs thematischen Workshops entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam neue Ideen und Impulse, um die nachhaltigen Bildungsziele an ihren Schulen noch besser umsetzen zu können. Diskutiert wurden dabei die Fragen,

  • welchen Einfluss das UNESCO-Weltaktionsprogramm im Hinblick auf umfassende Veränderungen im Schulalltags haben können,
  • welche Unterstützungsbedarfe Schulen haben, um den sogenannten „Whole School Approach“ als bildungspolitische Intention des Weltaktionsprogramms umzusetzen,
  • welche Chancen erkennen Schulen bzw. was können sie konkret tun, um das von der UNESCO Paris propagierte Flagship „Climate Change Project“ in Richtung einer klimafreundlichen Schule in Deutschland umzusetzen,
  • was erwarten Schüler und Schülerinnen von ihren Schulleitungen, damit die UNESCO-Arbeit in einem ganzheitlichen Verständnis in die tägliche Schulpraxis implementiert werden kann
  • welche Schritte sind an der einzelnen Schule schon vollzogen, um den UNESCO-Auftrag umzusetzen, sich mit lokalen Partnern zu Bildungslandschaften zu vernetzen und dabei u.a. außerschulische Lernorte verstärkt zu nutzen und damit zu einem modifizierten Verständnis von Unterricht beizutragen.

In diesen Workshops betonten Teilnehmer, dass nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen der Schularbeit umgesetzt werden müsse – als Querschnittsthema fächerübergreifend im Unterricht, im Schulprofil und in der Betriebs- und Mitarbeiterführung. Zugleich müssten sich Schulen noch stärker öffnen und auch außerschulische Lernorte in ihre Arbeit einbeziehen. Zahlreiche gute Praxisbeispiele aus UNESCO-Projektschulen in ganz Deutschland machten im Rahmen der Tagung deutlich, dass die Ausrichtung an dem Leitbild nachhaltiger Entwick-lung Bestandteil hochwertiger Bildung ist.

Zudem wurde deutlich herausgestellt, dass verstärkte Teilhabe von Schülerinnen und Schü-lern an der Schulentwicklung ein wesentliches Merkmal der UNESCO-Projektschulen ist. Ganz in diesem Sinne wurde die Moderation der Arbeitsgruppen von Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Schule Berlin Zentrum übernommen.

Die Moderatorinnen und Moderatoren der Ev. Schule Berlin Zentrum © Auswärtiges Amt

Hintergrundinformationen zu UNESCO-Projektschulen:

In Deutschland sind 250 Schulen Mitglieder des Netzwerkes der UNESCO-Projektschulen. Weltweit sind 10.000 Bildungsinstitutionen in 180 Ländern Mitglieder des internationalen Netzwerks. UNESCO-Projekt-Schulen unterstützen in ihren schulischen und außerschu-lischen Tätigkeiten aktiv die Ziele der UNESCO. 

Grundlage ist die 1974 auf der 18. Generalkonferenz der UNESCO angenommene Empfeh-lung über die Erziehung zu internationaler Verständigung und Zusammenarbeit. 

Dabei steht besonders die nachhaltige Bildung im Sinne des vierten Ziels der globalen Nachhaltigkeitsziele im Mittelpunkt: Die Förderung inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung einschließlich der Möglichkeit des lebenslangen Lernens für alle. Dieses Ziel wird von der UNESCO zusätzlich durch das Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützt.

Quelle: www.unesco.de/bildung/ups.html

Weiterer Link: Ergebniszusammenfassung der Tagung